Gasthof Landhaus

Gaststätte in Heikendorf

Informationen

  • Der Gasthof Landhaus war das älteste Lokal in Heikendorf. Er hieß ursprünglich "Ole Kroog" und existierte schon mindestens seit dem 15. Jahrhundert.
    Zu dieser Zeit war er mit der Braugerechtsame vom Gut Schrevenborn ausgestattet und war bis 1868 die einzige Gastwirtschaft. Niemand sollte zwischen Möltenort und Kählen und westlich dieser Linie außer dem Altheikendorfer Krüger Bier brauen, ausschenken oder einen Krug haben.
    Um 1700 war Andreas Höhling der Krüger im Olen Kroog. Seit circa mitte des 18. Jahrhunderts gehörte er dann der Familie Kähler. 1761 war Hans Kähler Krüger im Olen Kroog. 1769 war es Friederich Kähler.
    Hans Hinrich Kähler baute 1798 einen neuen Krog. Darauf weist ein historischer Balken hin, der beim Ausschachten für den heutigen Neubau gefunden wurde.
    Anfang des 19. Jahrhunderts war Hans Friedrich Kähler der Besitzer des neuen Krogs.
    1888 verkaufte Claus Friedrich Kähler den Gasthof an den Kellner A, C. Einfeldt aus Klein-Barkau und baute sich mit seiner Frau Anna Margaretha ein Wohnhaus auf das Grundstück der heutigen Dorfstraße 9.
    An der Dorfstraße lag der Ausspann für Pferdegespanne. Bauern aus der Probstei ließen hier ihre Pferde, wenn sie mit dem Dampfer weiter nach Kiel fuhren. Hinter dem Haus gab es einen großen Biergarten, eine Kegelbahn und eine Schießhalle.

    Um 1900 war der Gasthof wieder in Besitz der Familie Kähler, welche ihn 1918 an Friedrich Reimer von der Schweinsgeige in Levensau verkaufte. Von 1923 bis 1932 führte sein Sohn Wilhelm (Willi) Reimer den Gasthof.
    Mitte der 1920er Jahre wurde eine wettkampffähige Kegelbahn errichtet, welche nach dem Zweiten Weltkrieg lange als Flüchtlingsbehausung diente. Betreiber im Jahr 1932 war Christian Witthöft und ein Jahr später wieder Wilhelm Reimer.
    Er war Mitglied der NSDAP und das Landhaus wurde zum Standquartier für die NS-Gemeinschaft KDF (Kraft durch Freude). Ortswart war Johannes Hartung.
    Im Jahr 1938 war Karl Gundlach Betreiber des Landhauses und es wurder zum Stammquartier KDF.
    Arthur Bär war Besitzer des Landhauses um 1941 und führte es durch den Krieg.
    Zu dem Gasthof gehörte ein großer Saal, in dem auch ein Wanderkino zu Gast war. Er wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut.
    Nach dem Krieg wurde zur Dorfstraße hin ein neuen kleinerer Anbau errichtet. An der Ecke zum Möltenorter Weg hatte der Kaufmann Stark einen kleinen Verkaufsstand eingerichtet.

    Der letzte Wirt im Landhaus war Dieter Blöse. Denn Heiligabend 1980 kam es zu einem Brand in der Küche, bei dem das Haus schwer beschädigt wurde. Es wurde daraufhin 1982 abgerissen.
    Im Frühjahr 1983 entstand in wenigen Monaten der heutige Neubau. In ihm wurde auf Wunsch von Willi Reimer und Herbert Sätje, der Balken des alten Gebäudes von 1798, zur Erinnerung mit eingebaut. Der Balken wurde 2008, mit der Erlaubnis der Gemeinde, von der Pächterin Birgit Kuss mit ins Sportheim geschafft.

    Quelle: Familie Reimer, Ingrid Koch & Heidi Spitz


    Location: Schleswig Holstein, Heikendorf

Bewohner

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Chronik

Quellen

  • Zeitzeugen: Ingrid Koch, Heidi Spitz

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Details
  • Dorfstraße 7, Heikendorf
  • Zustand: Beseitigt
  • Anno: 15. Jhr.
  • Bis: 1.980
  • Besitzer: Andreas Höhling, Familie Kähler, A, C. Einfeldt, Familie Kähler, Friedrich Reimer, Willi Reimer, Christian Witthöft, Karl Gundlach, Arthur Bär
  • Ort: Heikendorf
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