Gut Knoop

Gutshof in Knoop

Informationen

  • Das Gut wurde 1322 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet im Niederdeutschen so viel wie Knauf oder Buckel. Gründer des Gutes mag der 1322 erwähnte Lupus de Knope (Wulf / Wolf von Knoop) gewesen sein, der das entsprechende Land kurz zuvor erworben hatte. Der Name Wulf / Wolf findet sich heute noch im Wappen der Gemeinde Altenholz wieder: ein an einem Baum hoch springender Wolf.

    Knoop befand sich nacheinander im Besitz derer von Knoop, von der Wisch und von Rantzau. Das Gut war also im Besitz von sächsischem Adel, obwohl es nördlich der Levensau und damit im Herzogtum Schleswig lag.

    1632 kaufte der dänische König Christian IV. das Gut von Cai von Ahlefeldt, der es kurz zuvor erworben hatte, weil er auf dem dazugehörenden Land die Festung Christianspries errichten wollte. Nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges 1648 verkaufte er das Gut an Friedrich von Buchwaldt. Durch die Ehe von Dorothee von Buchwald (1683–1709) mit Wolf Heinrich von Baudissin fiel Knoop an die Familie Baudissin.

    1776 kaufte der durch Plantagen in Dänisch-Westindien sowie durch Sklavenhandel reich gewordene Kaufmann Heinrich Schimmelmann (1724–1782) der verarmten Familie Baudissin das Gut Knoop ab, um es seiner Tochter, der späteren Schriftstellerin Caroline Adelheid Cornelia (1759–1826) als Mitgift bei ihrer Hochzeit mit Heinrich Friedrich Graf von Baudissin (1753–1818) zu überlassen. Caroline von Baudissin ließ 1791 etwas westlich von der Burg das heutige Herrenhaus aus dem Erbe ihres Vaters bauen und richtete es im Jahr 1800 ein. Die alte Wasserburg wurde anschließend abgerissen und der Graben zugeschüttet. Gemeinsam mit Gut Emkendorf, das Carolines Schwester Julia von Reventlow mit ihrem Mann Friedrich bewohnte, gehörte Knoop um 1800 zu den kulturellen Zentren Schleswig-Holsteins. Zu der Zeit umfasste das Gut Knoop ein Gebiet von insgesamt rund 1700 Hektar. Neben dem 400 Hektar großen Haupthof und dem 450 Hektar großen Meierhof "Friedrichshof" gehörten auch das Vorwerk Altenholz sowie die Dörfer Altenholz und Klausdorf dazu. Erst 1805 wurde die Leibeigenschaft aufgehoben.

    Es wurde gemunkelt, dass der Schleswig-Holsteinische Kanal, der zwischen 1777 und 1784 erbaut wurde, aufgrund der Verbindungen der Familie Schimmelmann zum Grafen Baudissin an Gut Knoop vorbeigeführt wurde, um der Gegend mehr Bedeutung zu verleihen. Der Kanalbau veränderte das Landschaftsbild nachhaltig, was dazu führte, dass man auf den ursprünglich geplanten Umbau des alten Herrenhauses durch den Architekten Carl Gottlob Horn verzichtete. Stattdessen wurde Axel Bundsen (1768-1832), ein Absolvent der Kopenhagener Akademie, mit dem Neubau beauftragt. Dieser sollte zum Hauptwerk des Architekten und zum besterhaltenen Beispiel eines klassizistischen Herrenhauses in Schleswig-Holstein werden.

    Trotz der Ausdehnung des kleinen Eiderkanals zum Nord-Ostsee-Kanal hat das Gut Knoop kaum etwas von seiner schönen Lage im englischen Park eingebüßt. Allerdings wirkt es heute, aufgrund der größeren Entfernung zu breiten Wasserflächen mit befestigten, geraderen und höheren Ufern, kühler und strenger als früher. Gravierende Veränderungen erfuhr der Wirtschaftshof des Herrenhauses durch Brände im Jahr 1900 und 1973, was zur Errichtung neuer Zweckbauten führte, die den neuen Wirtschaftsformen entsprachen.

    1869 wurde das Gut durch Eduard von Baudissin – nicht zuletzt aufgrund der von Caroline hinterlassenen Spielschulden – an den dänischen Kaufmann Ingward Martin Clausen verkauft, der – wie die Schimmelmanns – in Dänisch-Westindien zu Wohlstand gekommen war. Nach Clausens Tod ging das Gut 1903 an den Bremer Tabakkaufmann Heinrich Gerhard Richard Hirschfeld über, dessen Familie bis heute auf Gut Knoop lebt.

    Nach der Ablösung der Dörfer und weiterer Ländereien verblieben dem Betrieb noch etwa 500 Hektar. Diese Verkleinerung der Hofgröße brachte für viele Herrenhäuser des Landes große Schwierigkeiten mit sich, da sie für größere Haushalte mit mehr Personal konzipiert waren und durch umfangreiche Betriebe finanziert und unterhalten wurden. Die meisten dieser Herrenhäuser erwiesen sich als kaum mehr tragbare Belastung für die Höfe, die sich nur schwer durch neue Nutzungsmöglichkeiten mildern ließ.

    Das Gut Knoop wurde 1954 umfassend restauriert.

    Quelle (z.T.): Wikipedia


    Location: Schleswig Holstein, Altenholz, Knoop

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Anno 1322
Spätmittelalter (1250-1492)
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Details
  • Gut Knoop
  • Zustand: Teilweise vorhanden
  • Anno: 1.322
  • Epoche: Spätmittelalter (1250-1492)
  • Ort: Knoop
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