Gut Oppendorf

Gutshof in Oppendorf

Informationen

  • Das ehemalige adlige Gut liegt am Ende des Klosterkamps an der Schwentine. Ab 1724 gehörte es den Grafen zu Rantzau.

    Im Jahr 1805 kaufe der Kieler Kaufmann Johann Jochim Kühl (* 22.1.1747 in Graul b. Hohenweststedt) das Gut Oppendorf und Schönhorst. Das Gut Oppendorf verpachtete er an seinen Sohn Paul, der dort mit seiner Frau und den Kindern wohnte. Er verkaufte das Holz aus den Wäldern des Gutes für viel Geld, über den Seeweg in alle Länder. Die Straße "Geldbeutel" in Dietrichsdorf war sein Lagerplatz und trägt daher den Namen (Kühl's Geldbeutel).
    Im Jahr 1818 verlor er in einem Prozess seine beiden Güter, welche 1819 bei einer Zwangsversteigerung von den Rantzaus zurückerworben wurden.

    Die Gräfin Marie zu Rantzau lebte 1895 auf dem Gut mit ihren vier Kindern.

    Das in gotischer Manier errichtete Herrenhaus, welches auch Schloss Rantzau genannt wurde, erhielt im Jahr 1908 zwei Türme an der Eingangsseite. In dem sogenannten Schloss Oppendorf kamen mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs Soldaten der Matrosen Artillerie Abteilung unter. Das Gebäude wurde im Jahr 1932 verkauft und im Jahr 1937 schließlich abgerissen.

    Der Teich vor dem Torhaus ist der letzte Rest des Wassergrabens, welcher mal das ganze Gut umgab.



    Die Besitzer:

    Familie Pogwisch

    1500
    Familie von Meinstorf, (Enewold von Meinstorf zu Schönhorst)
    Margarete von Meinstorf verh. Dietrich Blome zu Seedorf

    1554
    Hartwig Blome

    1579
    Heinrich Blome († 1600)
    Wittwe Abel Blome

    1616
    Dietrich Blome († 1633)
    Bendix Blome

    1670
    Johann A. von Kielmannsegge kauft das Gut
    F. von Ahlefeld

    C. A. von Ahlefeld († 1705)
    Witwe Meta geb. von Kielmannsegge heiratet H. H. von Ahlefeld zu Seestermühe.

    1713
    J. A. von Ahlefeld († 1722) erhält die Güter Oppendorf und Schönhorst

    1724
    Graf Detlev von Rantzau kauft die Güter Oppendorf und Schönhorst

    1754
    Geheimerath Graf Detlev von Rantzau zu Bürau wurde das Gut 1781 mit einem Fideicommisse belegt, welches am 29. October 1804 in ein Capital verwandelt wurde.

    1803
    Inspektor und Hausvater Christoph Mathias Meisner (* 1755), verh. mit Wiebcke Catharina Kühl (* 1775 Neumühlen) (KB Schönkirchen copul. 1793/9)
    Dorothea Christina Mau geb. Hansen (* 1754), Tochter des Pächters des hochadligen Hofes Dobersdorf war verh. mit Eggert Friedrich Mau, Besitzer des Hofes Friedrichshof in Süder-Dithmarschen, geb. in Plön, (KB Schönkirchen copul. 1783/4)

    1805
    J. J. Kühl kauft die Güter Oppendorf und Schönhorst für 365.000 Reichsthaler

    1819
    Die Güter werden von der Rantzauschen Fidercommißmasse für 230.000 Reichsthaler vormaliges Courant zurückgekauft.

    1835
    Pächter Nicolaus Hinrich Petersen (* 1796 - 1864) Dorothea Magdalena Abraham (* 1806)
    Gutsinspector Joachim Heinrich Ibsen (* 1787 - 1855) Louise Benedicte Detlefine Stahl (* 1795)

    1845
    Hofpächter Nicolaus Heinrich Petersen (* ca. 1771 Köhn, Kirchspiel Giekau, Oldenburger Güter Distrikt) Dorothea "Doris" Abraham (* 19.4.1806 Johannshof, Kirchspiel Lensahn, Oldenburger Güter Distrikt)

    1864
    Inspektor Ernst Seidel (* 1806 Krempe) Charlotte Seidel (* 1828 Hertzhorn)




    Beschreibung des Gutes Anfang des 19. Jahrhunderts:

    Das ganze Gut contribuirt für 8 Pflug und besteht aus dem Haupthofe, der Oppendorfer-Mühle (siehe Flüggendorf), dem Dorfe Flüggendorf mit Kirchholzkathe und einigen Kathen auf dem Hoffelde, worunter Meiereischeune, Röbenhofskathe, Spitzenkampskathe und Holzkathen. Es hat im Ganzen ein Areal von 1.148 Tonnen à 280 Quadratruthen (879 Steuertonnen; 127.396 Reichsthaler Reichsmünze Steuerweth) Das Dorffeld ist theils in Erbpacht, theils in Zeitpacht gegeben. Der Haupthof hat ein Areal von 796 Tonnen, worunter Acker 493 Tonnen, Wiesen 112 Tonnen, Hölzung 88 Tonnen, Brüche 28 Tonnen, Wasser mit Einschluß eines Theils der Schwentine 65 Tonnen, Wege und Gärten und so weiter 10 Tonnen (548 Steuertonnen). Der Boden ist größtentheils Weizenboden; die Wiesen haben einen moorigten Untergrund. Vor dem Hofe und in der Oppendorfer Hölzung liegen 5 Kathen, welche oben benannt sind. Zwei Koppeln heißen Wulfsberg und Klosterkamp. Ein Teich heißt Seelandsteich, der in die Schwentine abfließt. Das sehr alte in sogenannter gothischer Manier erbaute Wohnhaus ist von Brandmauern, hat 2 Etagen, 2 Giebel und einen angebauten Thurm; unter dem ganzen Hause befindet sich ein Keller. Längs der Schwentine befinden sich einige Anlagen. Das Gut stellt ein Reuterpferd. Der Geheimerath Detlev v. Rantzau verfügte in seinem Testamente vom Jahre 1781, daß jährlich aus den Gutsrevenüen in den Gütern Oppendorf und Schönhorst jedem Hufner 16 Reichsthaler vormaliges Courant und jedem Käthner 8 Reichsthaler vormaliges Courant, in dem Gute Bürau aber jedem Hufner 12 Reichsthaler vormaliges Courant und jedem Käthner 8 Reichsthaler vormaligen Courant, auch in den benannten beiden Gütern jedem Hufner, Käthner und Knecht, welcher sich verheirathet und seine Braut nicht geschwängert hat, 10 Reichsthaler vormaliges Courant zu seiner Einrichtung gegeben werden soll, daß auch dafür gesorgt werden sollte, daß kein fleißiger Hufner oder Inste in seinen Gütern Noth litte. Die Generalin Gräfin Katharina Rantzau legirte im Jahre 1784 ein Capital von 6.800 Reichsthaler vormaliges Courant und bestimmte, daß die jährlichen Zinsen an die Oppendorfer, Schönhorster und Bürauer Insten und deren Frauen, wie auch an die Knechte und Mägde, wenn sie das 16. Jahr erreicht hätten, nach Kopfzahl vertheilt werden sollten, und zwar 2/3 der Zinsen in den erstgenannten Gütern und 1/3 in Bürau. Der Fond der letzten Stiftung beträgt jetzt nur 6.734 Reichsthaler vormaliges Courant. Auf der Oppendorfer Feldmark ist ein länglicher Grabhügel von bedeutendem Umfange in der Nähe eines Gehölzes und mit Buchen umwachsen; in demselben sind eine Menge Töpfe mit Asche und Knochen in geringer Tiefe gefunden. Contribution 461 Reichsthaler Reichsmünze, Landsteuer 497 Reichsthaler 80 Reichsbankschilling Reichsmünze, Haussteuer 6 Reichsthaler 86 Reichsbankschilling Reichsmünze.


    Location: Schleswig Holstein, Schönkirchen, Oppendorf

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Details
  • Klosterkamp 1, Schönkirchen
  • Zustand: Teilweise vorhanden
  • Besitzer: Grafen zu Rantzau, Claas-Christian Wilcke
  • Ort: Oppendorf
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