Lindenhof

Gutshof in Mönkeberg

Informationen

  • Der Herrensitz Mönkeberger Hof


    Der Etatsrat Friedrich Barthold Sarauw hatte die ehemalige Katenstelle um 1750 erworben und einen Herrensitz mit dem Namen "Mönkeberger Hof" angelegt.
    Im Jahre 1765 befanden sich auf dem Hof mindestens ein gemauertes Wohngebäude, ein Stall und eine Gartenanlage um die sich drei Gärtner kümmerten.
    Anfang des 19. Jahrhunderts war der Hof im Besitz des Oberforstmeisters und Kammerherren von Stoll. Nach dessen Tod im Jahre 1826, übernahm der Graf Holck auf Schrevenborn den Besitz.
    Dieser verkaufte den Hof 1853 an Hermann Lensing von Schilden, aus dem Herzogtum Braunschweig stammend. Herr von Schilden erwarb den Hof für seine Tochter Henriette Adamine Gottliebe (geboren am 10 Oktober 1826 in Stolpe), welche den Mediziner Dr. Captain Gustav Johannes Theodor Hensen (geboren am 21 März 1824) heiratete.

     

    Der Lindenhof


    Auguste Karoline Mathilde Stubenrauch geborene Hensen (1. Oktober 1855 in Mönkeberg - 1944 in Mönkeberg)
    Konteradmiral Karl Rudolf Felix Stubenrauch (7. März 1850 in Bütow - 15. September 1931 in Mönkeberg)

    Im Jahr 1877 wurde der Hof, welcher seinen neuen Namen wegen der vielen Lindenbäume erhielt, von der Familie Hensen an die frisch verheiratete Tochter Auguste Karoline Mathilde übergeben.
    Sie heiratete den späteren Konteradmiral Stubenrauch, welcher auf dem Gut Bütow in Pommern aufwuchs und am 15. April 1867 als Kadett in die Preußische Marine eintrat.
    Nach seiner erfolgreichen Laufbahn bei der Marine wurde Stubenrauch am 7. Mai 1900 zur Disposition gestellt und erhielt den Charakter eines Konteradmirals. Er war bis zum 15. Oktober 1907 Marinekommissar des Kaiser-Wilhelm-Kanals.
    Der Konteradmiral a.D. war mehrere Jahre Gemeindevertreter in Mönkeberg. Die Familie förderte begabte Kinder aus den armen Familien des Ortes. Die besten Schulabgänger der Mönkeberger Volksschule bekamen eine goldene Taschenuhr.
    Felix Stubenrauch verstarb im Jahr 1931. Seine Urne wurde bei Anwesenheit der Blaskapelle der Marine, in der Kapelle auf dem Stangenberg beigesetzt.
    Im Jahr 1934 bekam die Witwe des Admirals Besuch vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, kurz vor dessen Tod.
    Der Lindenhof wurde im Zweiten Weltkrieg von Bomben getroffen und stark beschädigt. Der am wenigsten zerstörte östliche Teil des Herrenhauses wurde nach dem Krieg wieder hergerichtet und als Wohnhaus genutzt.
    Die Witwe des Konteradmiral verstarb im März 1944. Ihre Leiche wurde im Wintergarten aufgebahrt und später in der Kapelle, welche Mitte der zwanziger Jahre von Johannes Baumen aus Feldsteinen errichtet wurde, beigesetzt.
    Im August 1944 wurde der westliche Teil des Hofes durch Bomben zerstört.
    Die Familie hatte drei Töchter, Irmgard, Gertrud und Erica (geboren am 20 Oktober 1891), welche den Lindenhof bis zuletzt bewohnte. Im Jahr 1985 wurde der Lindenhof von der Erbengemeinschaft ihrer Nachkommen an die Gemeinde verkauft.

    Das Herrenhaus

    Vom ehemaligen Herrenhaus sind nur noch die Grundmauern, die alte Eingangstreppe und der östliche, wieder aufgebaute Teil als Wohnhaus erhalten. Im hinteren südlichen Teil des Hauses befand sich der große Wintergarten, der in einen weiteren kleinen Garten unterhalb der alten Doppeleiche führte. Unter dem Wintergarten mit seinen vielen Pflanzen befand sich der Apfelkeller mit einer Tür nach draussen.

    Die Kapelle

    Die Kapellle wurde Mitte der zwanziger Jahre von Johannes Baumen aus Feldsteinen errichtet. Sie diente als Andenken an die Großmutter Henriette und später als letzte Ruhestätte für die Familie Stubenrauch. Die Urnen wurden jedoch wegen Vandalismus an dem Gebäude in den siebziger Jahren auf den Kieler Südfriedhof verlegt.

    Der Pavillon

    Der Pavillon stand am nördlichen Ende der Lindenallee, ganz in der Nähe der Bake. In ihm befanden sich viele Sammelobjekte des Konteradmirals. Darunter zum Beispiel ein großes Puppenhaus mit Puppen deren Köpfe aus Porzellan bestanden. 4 Gipsplastiken von Thorvaldsen und Waffen aus Kamerun. Auch chinesisches Porzellan und ein Fischpräparat eines fligenden Fisches. Ein großes Ledersofa, Zebrafell und ein Billardtisch. Ein Schaukelstuhl und ein Bücherregal als sogenannte Damenbibliothek.

    Das Pumpenhaus

    Das alte Pumpenhaus befand sich in unmittelbarer Nähe zum Pferdestall und belieferte den Tank, welcher sich wenige Meter davor befand, mit frischem Wasser.
    Das Pumpenhaus verfügte über einen Luftschutzkeller, welcher von den Bediensteten des Hofes errichtet wurde. Diese verbrachten hier die Zeit mit der Frau Admiral bei Bombenangriffen.

    Die Platane

    Die Platane welche sich circa in der Mitte zwischen Herrenhaus und Kapelle befindet, ist eine der größten und ältesten Platanen Norddeutschlands.

    Der Garten

    Vor dem Herrenhaus befand sich ein sogenannter englischer Garten mit vielen ausländischen Pflanzen. Die Wege wurden mit Eschen, Eichen und Fichten verziert. Es gab mehrere Steinbänke als Ruheplätze.

    Der Lindenhof heute



    Location: Schleswig Holstein, Mönkeberg

Bewohner

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Chronik

Quellen

Multimedia

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Lindenhof
Anno 1753
Königreich Preußen (1701-1918)
54.347190
10.197577
Stangenberg, Mönkeberg
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WALKING
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Address
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Details
  • Stangenberg, Mönkeberg
  • Zustand: Zerstört
  • Anno: 1.753
  • Besitzer: Familie Stubenrauch, Eva Stiller
  • Epoche: Königreich Preußen (1701-1918)
  • Ort: Mönkeberg
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