St. Georgskapelle

Kapelle in Wisch

Informationen

  • Westlich von Fernwisch liegt der Kapellenberg. Ehemals stand dort die St. Georgskapelle, die alte Wischler Kirche. Ihr war eine Hufe zugelegt, die von aller Schatzung frei war. Die Kapelle ist, wie Jessien zu Genüge nachgewiesen, eine Gründung Marquards und wurde jedenfalls bald nach 1216 errichtet. Um 1231 war sie wohl unbedingt da denn in diesem Jahre wurde dem Kloster zu Preetz Seelsorge, Bann und Archidiakonat ïn der Wisch und dem anliegenden Walde“ verliehen. Das Gotteshaus wurde jedenfalls inmitten der Salzenwiesen errichtet, weil man mit anderen Gründungen in und am Rande der Wiese rechnete und mag als Beweis dafür gelten, wie hoch unsere Vorfahren Wasser und Wiese schätzten. Unsere Altvorderen zeigten gewiß einen geschulten wirtschaftlichen Blick, wenn sie mit Vorliebe die Grenze zischen Acker- und Wiesenland zu Anlage von Dörfern bestimmten. Um 1286 ist die Kapelle bereits wieder verschwunden, denn da sehen wir schon das Land der Kirche zu Wisch der Schönberger Pfarrei zugelegt. Jedenfalls wurde sie um 1260 von einer Flut verschlungen. Der Kapellenberg war früher bedeutend höher. Als man im Jahre 1821 den Wischler Deich errichtete, wurde er abgetragen und die Erde zum Bau des Deiches verwendet. Bei dieser Gele-
    genheit grub man dort verschiedene Skelette aus, hatte somit den alten Kirchhof wieder entdeckt. Auch fand man ein altes Taufbecken, welches gegenwärtig im Besitze eines Hufners zu Krokau ist. Welche Dörfer in Wisch eingepfarrt waren, darüber kann man nur Vermutungen anstellen. Wenn die Kapelle bis zum Jahre 1260 stand und in Schönberg bis dahin keine Kirche errichtet war, so müssen eine ganze Reihe von Dörfern, selbst das große Schönberg und da s weit entlegene Stakendorf, dahin gehört haben. Die Lage der Kapelle mußte sich somit im Laufe der Zeit als höchst unpraktisch erweisen. Es wäre demnach garnicht ausgeschlossen, daß man sie zu Propst Friedrichs Zeit, dem die meisten Dörfer der Probstei ihre Entstehung verdanken, abgebrochen und in Schönberg wieder aufgebaut hätte. Gegen biesen Gebanken streitet aber wiederum die Thatsache, daß die Schönberger Pfarrei 3 Hufen zugelegt erhalten hat, während die Hagener nur 2 erhielt. Es liegt darnach der Gedanke recht nahe, daß die Schönberger Kirche nicht nach, sondern vor dem Untergang der Kapelle - jedenfalls zu Propst Friedrichs Zeit - errichtet ist. Für den Pfarrer wurden hier sodann 2 Hufen ausgelegt. Als dann die Kapelle durch die Sturmflut vom Fahre 1260 unterging, werden die Dörfer, die in Wisch eingepfarrt waren - vermutlich nur mit Friedrichs Kolonisten besetzt - an Schönberg gekommen sein Der Schönberger Pfarrer erhielt somit noch die dritte Hufe. Wenn hiergegen schein bar der „Turmbarsch“ spricht, so ist der Fall wohl denkbar, daß die hohen Herren zu Barsbek nur unter bestimmten Bedingungen sich die Neuordnung gefallen lassen wollten, oder auch, daß man in solcher Weise für die hübsche Dotation Dank zollen wollte.

    Quelle: Chronik der Nördlichen Probstei K. Peters


    Location: Schleswig Holstein, Wisch

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Anno 1231
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Walking time
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Details
  • Fernwisch
  • Zustand: Beseitigt
  • Anno: 1.231
  • Bis: 1.260
  • Epoche: Hochmittelalter (1050-1250)
  • Ort: Wisch
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