Garten Eden

Informationen

Sieben Jahre nachdem im Süden des Ortes Edendorf der Bahnhof eröffnet wurde, errichtete der Gastwirt Eduard Müller ein großes Ausflugslokal mit Parkanlagen und vielen Attraktionen. Das Etablissement verfügte über Kegelbahnen, eine Reitbahn, einen großen Saal, den sogenannten Palmenhain, eine künstliche Tropfsteinhöhle, eine Bilder Galerie, ein Museum sowie einen Zoo. Desweiteren gab es einen 35 Meter hohen Aussichtsturm von dem man bei klarem Wetter bis zur Elbe blicken konnte. Der Garten Eden war weit über Schleswig-Holstein hinaus bekannt und galt als einer der größten Vergnügungsparks im damaligen Kaiserreich. Die Gäste kamen teilweise von weit her. Aber auch viele Stammgäste aus der näheren Umgebung feierten hier ausgiebig. Am Wochenende reisten Soldaten aus dem Lockstedter Lager mit der Bahn an um sich mit den Arbeiterinnnen aus der Netzfabrik in der Brunnenstraße zu treffen. Der Garten Eden geriet bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in finanzielle Schwierigkeiten. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs kamen auch immer weniger Gäste. Auch die Stammgäste aus dem Lager blieben nun aus. Teile des Etablissements wurden bis Kriegsende als Lazarett genutzt. Ein Jahr später, im Jahr 1919 wurde das Grundstück verkauft und die Anlagen abgerissen. Einzig das Haus am ehemaligen Bahnhof blieb erhalten.