Batterie Jägersberg

Batterie in Laboe

Informationen

  • Die Batterie Jägersberg befand sich ca. 300m entfernt vom Fort Stosch. Sie wurde 1866 als kleine Stellung mit einigen Feldgeschützen fertiggestellt. An ihrem Standort befand sich vorher vermutlich die Redoute der Laboer Schanze.

    Die Bewaffnung der späteren mit 131 Mann besetzten Batterie, nach dem Umbau 1870 und 1871, bestand aus sieben 17,5cm Kanonen und später aus sieben 21cm K.L.22. Es soll sich im Ersten Weltkrieg auch eine Dicke Bertha an dem Standort befunden haben.

    Auf dem Jägersberg befand sich im Zweiten Weltkrieg eine Marinemunitionsausgabestelle, das ehemalige Marine-Sperrwaffenarsenal mit kleinerer Pier nördlich der heutigen Verladepier, die Reste wurden vor einigen Jahren entfernt. Heute ist das Gelände der ehemaligen Batterie Teil des Marinemunitionsdepot 1, mit der Feuerwehr und den Garagen der Fahrbereitschaft.

     

    Beseitigung von Muntion auf Jägersberg/Korügen
    Nach dem Krieg befand sich auf einem Teil des heutigen Depotgeländes die Munitionsräumgruppe der Landesregierung Schleswig-Holstein und ab 1952 auch die Firma Karl Porr Sprengstoff-Großhandels GmbH. Porr war mit der Bergung und Delaborierung von Wehrmachtsmunition von den Briten beauftragt worden.
    Eine Bestandaufnahme von 1954 nennt folgende Munition auf dem Grund der Kieler Förde vor der Landungsbrücke Jägersberg:

    • 548 Torpedoköpfe (je 320 bis 360 kg Sprengstoff)

    • 81 Seeminen (je 120 kg Sprengstroff)

    • 84 Wasserbomben (je 60 kg Sprengstoff)

    • 94 Sprengkanister (je 50 kg Sprengstoff)

    • 45 Bomben (250 Kilo) (je 200 kg Sprengstoff)

    • 9 Bomben (500 Kilo) (je 400 kg Sprengstoff)

    • 68 Kisten mit 3,7 cm Munition

    • 38 Granaten (10,5 cm)

    • 13 Kisten mit 2 cm Munition (je 100 Stück)

    • 1 Rakete

    • 1 Brandbombe


    Die Munition wurde im Wasser gelagert, da es an Land durch Sonneneinwirkung zu einer Selbstentzündung kam. Am 30. Januar 1954 gab es bereits das 4. Explosionsunglück bei dem nun drei Menschen durch zwei Explosionen ums Leben kamen. Acht weitere Meschen wurden verletzt und ein Gebäude zerstört. Da eine Entschärfung an Land zu gefährlich wurde, hatte man den Plan gefasst die Muntion an Flöße zu befestigen und diese dann an einer bestimmten Position in der Ostsee zu sprengen. Der Delaborierbetrieb wurde eingestellt und das Betriebsgeländes durch den MRD übernommen.

     

    Die Rayonsteine vom Jägersberg befanden sich nach dem Zweiten Weltkrieg noch entlang des Laboer Weges innerhalb des Depots. Sie wurden der Gemeinde übergeben und auf dem Dorfplatz aufgestellt. Ein weiterer Stein befindet sich in Privatbesitz.


    Location: Schleswig Holstein, Laboe

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