Gut Bothkamp

Gutshof in Bothkamp

Informationen

  • Das Gut Bothkamp


    Das Gut Bothkamp entstand bereits aus dem erstmals 1243 erwähnten Rittergut Bistekesse und war mit 6000 Hektar einmal das größte Schleswig-Holsteins. Bei der Auflösung der Klöster im Zuge der Reformation erwarb der dänische Heerführer Johann Graf zu Rantzau (1492–1565) aus dem Besitz der Klöster Segeberg und Bordesholm in den Jahren 1531–1538 zunächst 3300 ha Grundfläche, erweiterte diese durch einzelne Käufe kleinerer Güter auf 6000 ha und errichtete zur Verwaltung dieser Ländereien zwischen 1538 und 1547 das erste Herrenhaus in Bothkamp im Stil der Frührenaissance. Hier wurde auch Josias Graf zu Rantzau (1609–1650) geboren, der ein bedeutender Feldherr des Dreißigjährigen Krieges war.
    Nach dem Tode von Paul Graf zu Rantzau 1670 ging das Gut per Losverfahren unter seinen Schwestern und deren Nachkommen an seinen Neffen Cai Bertram von Brockdorff. Dieser versprach das Gut zunächst seinem Sohn aus erster Ehe, Cai Lorenz Graf von Brockdorff, heiratete jedoch 1671 erneut und wollte sodann das Gut einer seiner drei Töchter aus dieser Ehe zukommen lassen. Es folgte ein sich über drei Generationen bis zum Reichskammergericht in Wetzlar hinziehender Rechtsstreit, aus dem 1726 Heinrich von Ahlefeldt das Gut zugesprochen bekam, welches er bereits seit 1705 verwaltete. In dieser Zeit entstanden zwischen 1711 und 1714 zwei Torhäuser, die im Gegensatz zur üblichen Anlage nicht in der Achse des Herrenhauses lagen, sondern im rechten Winkel dazu. Zunächst wurde das kleine Torhaus in Richtung Kiel errichtet und drei Jahre später das große Torhaus mit seinen zwei viergeschossigen Türmen Richtung Hamburg.
    Nachdem der einzige Sohn Ahlefeldts bereits 1760 mit 26 Jahren hochverschuldet gestorben war, übernahm dessen Schwager Johann Rudolf von Rumohr Schulden und Gut. Sein Sohn Heinrich nahm am Herrenhaus umfangreiche Änderungsarbeiten vor und baute es um 1780 im Stil des Frühklassizismus um. So erhielten die Räume im Erdgeschoss Stuckaturen, die dem Italiener Francesco Antonio Tadey zugeschrieben werden.
    Aufgrund seiner Kinderlosigkeit vermachte Heinrich von Rumohr 1812 Bothkamp dem zweiten Sohn seiner Schwester Christine Friederike, Detlev Heinrich von Bülow, der später Landrat und Amtmann von Gottorf wurde. Nach dessen Tod folgte ihm sein zweiter Sohn Friedrich Gustav von Bülow, der 1870 am Rande des Gutshofes auf einer kleinen Insel im See die private Sternwarte Bothkamp errichten ließ. Diese war die größte in Deutschland und wurde in den nächsten Jahren unter Professor de Ball zu einer führenden Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Astrophysik.
    Das Gut ist bis heute im Besitz der Familie Bülow. In der Nachkriegszeit wurden hier jedoch zunächst Flüchtlinge aus den Ostgebieten untergebracht und erhebliche Teile für Siedlungszwecke abgegeben. 1957 bis in die 2000er Jahre wurde das Herrenhaus an den Johanniterorden vermietet, der es als Altenheim nutzte und später an einen Privatmann vermietete. Die Familie Bülow bewirtschaftete die Ländereien zu dieser Zeit vom nahen Hof Siek aus.

    Quelle: Wikipedia



    Die Sternwarte Bothkamp


    Die Sternwarte Bothkamp war eine historische astronomische Forschungseinrichtung. Sie befand sich am Rande des Gutshofes Bothkamp im Kreis Plön südlich von Kiel und wurde von 1870 bis 1914 betrieben.

    1869 ließ der Gutsbesitzer und Kammerherr Friedrich Gustav von Bülow (1814–1893) auf Anregung des Astronomen Karl Friedrich Zöllner auf seinem Gut für 700.000 Mark eine private Sternwarte einrichten und mit modernsten Geräten ausstatten. Hauptinstrument war ein Refraktor mit einer Öffnung von 29,3 cm und einer Brennweite von 4,9 m, der seinerzeit das größte Teleskop Deutschlands darstellte. Das Objektiv dafür hatte Bülow 1867 bei der Pariser Weltausstellung als Rohguss erworben. Der Hamburger Optiker Hugo Schröder fertigte damit für 150.000 Mark einen Refraktor.

    Von 1870 bis 1874 arbeiteten Hermann Carl Vogel und Wilhelm Oswald Lohse in Bothkamp auf dem Gebiet der Astrophysik. Sie führten insbesondere spektroskopische und fotometrische Untersuchungen an Sternen durch. 1874 wechselten Vogel und Lohse zum Astrophysikalischen Institut Potsdam.

    Von 1881 bis 1883 war Leo Anton Carl de Ball in Bothkamp tätig. 1882 entdeckte er von dort aus den Asteroiden (230) Athamantis.

    Nach Bülows Tod im Jahre 1883 ließen die astronomischen Tätigkeiten in Bothkamp nach. 1914 wurde der Betrieb eingestellt. Einen 1919 mit Paul Harzer geschlossenen Schenkungsvertrag zugunsten der Universität Kiel kündigte die Familie wieder auf. Sie beauftragte anschließend Kurd Kisshauer mit dem Verkauf, was aber misslang. In den 1930er Jahren wurde das Gebäude abgerissen. Die Ausrüstung kam in das Museum in Kiel.

    Heute sind nur noch die Fundamente der Sternwarte sichtbar.

    Quelle: Wikipedia

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Details
  • Bothkamp
  • Zustand: Vorhanden
  • Anno: 1.547
  • Besitzer: Johann Graf zu Rantzau, Josias Graf zu Rantzau, Paul Graf zu Rantzau, Cai Bertram von Brockdorff, Heinrich von Ahlefeldt, Johann Rudolf von Rumohr, Heinrich von Rumohr, Detlev Heinrich von Bülow, Friedrich Gustav von Bülow, Familie Bülow
  • Epoche: Dänische Vorherrschaft (1460-1864)
  • Ort: Bothkamp
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