Gut Schrevenborn

Gutshof in Schrevenborn

Informationen

  • Das Herrenhaus
    Im 16. Jahrhundert wurde das alte Herrenhaus erbaut.
    Um 1750 entstand der Neubau eines Herrenhauses für Wilhelmine Antoinette von Mevius, geb. Gräftin Wachtmeister. Den Bau leitete der Architekt und Baumeister im Dienste des Herzogs Friedrich Karl von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön, Johann Gottfried Rosenberg. Dieser hat im Jahr 1751 die Marienkirche in Schönkirchen zu einem barocken Predigtsaal umgestaltet.
    Nach 1865 wurden Teile des Gutshofs abgebrochen und ausserhalb des Grabens wieder neu aufgebaut.
    Das alte Herrenhaus wurde im Zweiten Weltkrieg durch Luftminen schwer beschädigt. Der Keller diente den Bewohnern als Luftschutzraum.
    Es wurde Ende der 50er Jahre abgebrochen und das neue Gutshaus, wie es heute vorhanden ist, 1958 erbaut.

    Der Aussichtsturm
    Zu dem Gut gehörte bis in die 1920er Jahre ein Aussichtsturm im sogenannten Turmholz. Hier entstand im Zweiten Weltkrieg ein Flakturm, dessen Fundamente noch heute zu erkennen sind.

    Die Gärnerei
    Auf der gegenüberliegenden Seite der Einfahrt zum Gutshof lag die Gutsgärtnerei. Betrieben wurde sie vom Gärnter Schröder und ab 1941 vom Gärtner Krohnfeld. Das Grundstück reichte bis an das nördlich gelegene Waldstück, dem Cäcilienhain. An dem kleinen Feldweg dorthin standen zwei Gewächshäuser. Diese wurden beheizt, um Frühkartoffeln für die Gutsfrau anbauen zu können. Der letzte Gärtner in den 1950er Jahren war Gärtner Hamann. Der Betrieb wurde aufgegeben, die Gewächshäuser abgerissen und das Gelände mit Hausmüll aufgefüllt, welcher heute noch auf den Feldern zu erkennen ist. Einzig die kleine Fachwerk-Kate, das sogenannte Gärtnerhaus und ein Backsteinschuppen blieben lange Zeit erhalten und prägten das Bild am Heikendorfer Weg. Die beiden Gebäude wurden jedoch nach Leerstand und jahrelangem Zerfall im Dezember 2022 abgerissen.

    Die Besitzer:
    1463 - 1471 Henneke Swin
    1471 - Heilwig Swin
    1506 - Heinrich v. Brockdorff
    Gottschalk v. Brockdorff ?
    1533 - Jochim v. Brockdorff
    1560 - Magdalena v. Brockdorff (Gründerin der Schönkirchener Gilde)
    1568 - 1611 Detlev v. Brockdorff (Der wilde Brockdorff)
    1611 - 1613 Gläubiger von Detlev v. Brockdorff
    1613 - 1627 Gehard "Geert" Rantzau (für 48.000 Reichtaler gekauft)
    - 1663 Christian Rantzau
    1663 - 1687 Detlev Rantzau (für 44.000 Reichtaler verkauft)
    1687 - 1688 Christian Albrecht von Rantzau (für 44.000 Reichtaler verkauft)
    1688 - 1728 Paul Kohlblatt (Herr auf Schölterup)
    1728 - 1734 Christina Kohlblatt (Nichte)
    1734 - 1756 Kinder der Schwester der Nichte
    1756 - 1759 Karl Friedrich v. Mevius
    1759 - 1762 Witwe von Karl Friedrich v. Mevius (ab 1760 zur hälfte an David Konrad v. Mevius)
    1762 - 1768 Witwe und Kinder von David Konrad v. Mevius
    1768 - 1775 David Ludwig v. Mevius (Sohn von David Konrad v. Mevius)
    1775 - Friedrich Johann & Johann Eitzen (80.200 Reichsthaler)
    1793 - Agent C. L. Kuhlmann (120.000 Reichsthaler)
    1796 - von Zastrow für (155.000 Reichsthaler)
    1800 - O. J. D. Wulf (171.000 Reichsthaler)
    1803 Christian August von Hardenberg Reventlov (* 19.2.1775 Hannover - † 16.9.1841 Hamburg) ⚭ Janette Auguste von Reizenstein (* 1781) (199.000 Reichsthaler)
    1833 - 1838 Johann August Wilhelm von Witzendorff (* 23.10.1776 Glückstadt - † 2.2.1838) Herr auf Niendorf und Schrevenborn ⚭ Elisabeth Maria Friederica Meyer (* 1803 - † 1869) Besitzerin von Scharstorf
    1838 -  Elisabeth Maria Friederica Meyer (* 1803 - † 1869) Witwe von Johann August Wilhelm von Witzendorff
    - 1865 Karl Wilhelm Dietrich Bernhard von Witzendorff (* 18.12.1837 - † 2.11.1879 Olpenitz) Herr auf Schrevenborn und später auf Birkenmoor und Sprengerhof ⚭ 1878 Adeline Klara Henriette Freiin von Löwenstern (* 1848)
    1865 Wilhelm "William" Droege () Kaufmann aus Hamburg
    - 1917 Karl Hermann Wentzel () Schwiegersohn von Wilhelm "William" Droege
    1917 - 1940 Fred Hermann Hagedorn
    1940 - 1981 Dr. Jürgen Hermann Dittmar Hagedorn
    1981 - Dr. Fred Hagedorn


    Beschreibung im 19. Jahrhundert:
    Im 16. Jahrhundert stand Schrevenborn in der Landesmatrikel für 15 Pflug, späterhin für 22 1/2 Pflug, jetzt aber nur für 22 Pflug. Es besteht aus dem Haupthofe, den Dörfern Alt- und Neu-Heikendorf und Möltenort, der Schrevenborner-Mühle (siehe Alt-Heikendorf, und den einzelnen Stellen Brammerkrug, Bokenkoppel, Bokholz, am Damm, Dähnkathe, Detlevskamp, Dinghorst, Haffkamp, Hasenbusch, Kählen, Kaltenborn, Kitzenberg, Lehmkamp, Neukoppel, Rethdamm, Silberthurm, Teichthor und Wohld. Das ganze Gut hat ein Areal von 2.054 Tonnen à 260 Quadratruthen (1.735 Steuertonnen; 277.600 Reichsthaler Reichsmünze Steuerwerth). Die Ländereien sind theils in Erbpacht, theils in Zeitpacht gelegt. Der Haupthof hat einen Flächeninhalt von 735 Tonnen 3 Scheffel à 240 Quadratruthen, worunter Acker 500 Tonnen, Wiesen 17 Tonnen 3 Scheffel, Hölzung 200 Tonnen, Wege und Gärten 18 Tonnen (531 Steuertonnen). Der Boden ist durchgängig gut und ergiebig; die Wiesen sind unbedeutend und müssen durch Kleebau ersetzt werden. Eine Hölzung an der See am nördlichen Ende des Guts heißt Gründen. Auf dem Hoffelde liegen folgende Stellen: die Vollhufen erste und zweite Dinghorst (Erbpachtstellen), Bokenkoppel und Teichthor, 5 Kathen Lehmkamp, 2 Stellen am Damm (Dammhaus), 1 Stelle Hasenbusch, 1 Erbpachtstelle mit 14 Tonnen Land Kählen, die einzelnen Kathen Bokholz, Rethdamm, Neukoppel und ein Fischerhaus am Kieler Hafen ohne Land, Kitzenberg genannt. Das Wohnhaus ward kurz vor der Mitte des vorigen Jahrhunderts erbaut; es ist von Grund aus massiv, stark und solide, hat außer einem Souterrain 3 Etagen und viele schöne und bequem eingerichteten Zimmer. Das Gut stellt 2 Dragonerpferde. Am Kieler Hafen sind in diesem Gute viele ausgezeichnet schöne Punkte; besonders zeichnet sich der Kitzenberg aus, auf dem ein Pavillon am Holze erbaut ist. Contribution: 1.267 Reichsthaler 70 Reichsbankschilling Reichsmünze, Landsteuer: 1.156 Reichsthaler 64 Reichsbankschilling Reichsmünze, Haussteuer: 13 Reichsthaler 16 Reichsbankschilling Reichsmünze. Auf dem Hoffelde wohnen 1 Rademacher und 1 Zimmermann.

    Die Familie Hagedorn:
    Im Jahr 1917 kaufe der Staatskommissar Fred Hermann Hagedorn (* 17.9.1875 - † 16.9.1940) das Gut Schrevenborn. Er wurde in Brooklyn, New York geboren und war der Sohn des Baumwollhändels Hermann Anton Conrad Hagedorn (* 25. 8.1846 - 21.11.1919) und seiner Frau Anna Maria geborene Schwedler (* 1850 - 1910). Sein Vater Hermann Anton Conrad wurde am 25. August 1846 als Sohn des Landsyndikus Heinrich Adolph Hagedorn (* 21.3.1814 - 24.9.1859) und dessen Ehefrau Sophie Johanna Caroline Charlotte Günther (16.4.1826 - 17.5.1894), in Nienburg an der Weser geboren. Fred Hermann Hagedorn hatte 4 Geschwister. Adolph (* 1874 in New York), Else Gertrud (* 22.8.1876 in Philadelphia) verheiratet mit Ludwig Johann Friedrich von Poschinger, Irma (* um 1880 in New York) und den Schriftsteller Hermann Hagedorn (* 18.7.1882 in New York). Zusammen mit seiner Ehefrau Maria Clara Finkler, die er am 6. April 1908 heiratete, bekam er die Kinder Jürgen Hermann Dittmar (* 18.8.1910 - 24.01.1981), Lilian (* 15.4.1912) und Aletta Marie (* 21.11.1914 - 15.12.2005). Sein Sohn Jürgen Hermann Dittmar erbte 1940 das Gut und heiratete 23.03.1946 seine Frau Gertraud Kiel (* 06.11.1918 - 01.01.2004). Die beiden bekamen die Kinder Fred Herrmann Jürgen Walter, Dittmar und Christiane.


    Location: Schleswig Holstein, Heikendorf, Schrevenborn

Bewohner

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Chronik

Quellen

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Anno 1463
Spätmittelalter (1250-1492)
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Details
  • Schrevenborn, Heikendorf
  • Zustand: Teilweise vorhanden
  • Anno: vor 1463
  • Besitzer: Henneke Swin, Herren von Brockdorff, Herren von Rantzau, Paul Kohlblatt, Familie von Mevius, Graf Holck, Familie von Witzendorff, Familie Droege, Familie Wentzel, Familie Hagedorn
  • Epoche: Spätmittelalter (1250-1492)
  • Ort: Schrevenborn
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